Daxma

Kreisförmige, zum Himmel hin offene Bauten, wo Gefolgsleute von Zoroaster ihre Toten den Geiern aussetzen. Der Ort wird häufig auch „Turm des Schweigens“ genannt. Da Tod und Verwesung als Waffen des Bösen gelten, wird eine Leiche als der Ort gesehen, wo > Angra Mainyu machtvoll gegenwärtig ist. Tote Materie ist Verunreinigung, insbesondere der Leichnam einer rechtschaffenen Person, weil dieser einen vorübergehenden großen Sieg des Bösen darstellt. Daher kann er nicht in der Erde begraben, im Feuer verbrannt oder der See übergeben werden, weil sie alle zur guten Schöpfung des > Ahura Mazda gehören.
Zoroastrische Begräbnisse dienen zwei Hauptzwecken: der Sorge um die Seele und der Einschränkung der Verschmutzung. So ist nach dem Tod sofort ein Priester zu rufen, der traditionellerweise vom heiligen zoroastrischen Tier, einem Hund, begleitet wird, welcher die Leute vor bedrohlichen Kräften schützt und auf die Anwesenheit von Fremden empfindlich reagiert. Der Leichnam selbst wird auf den Boden gelegt und um ihn herum mit einem Nagel ein Kreis gezogen, der den Bereich heftiger Verschmutzung markiert, welcher nur von den Leichenträgern betreten werden darf. An den drei folgenden Tagen finden Gebete für die > Seele statt. Jährlich gibt es eine > Muktad-Zeremonie, bei der man sich der Seelen aller Verstorbenen erinnert.

Lit.: Mistree, Khojeste P.: Zoroastrianism: an Ethnic Perspective. Bombay, India: Zoroastrian Studies, 1982.
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