Atland

Name einer angeblich 2194 v. Chr. untergegangenen Zivilisation in Nordeuropa. Als Beweis für diesen Wikingermythos von einem vorgeschichtlichen Inselreich, das in der Nordsee versunken sein soll, gibt es weder eine alte Überlieferung noch archäologische Funde. Als Quelle dient eine friesische Handschrift (Ura oder Das Oera Linda Buch), die 1871 in den Niederlanden entdeckt wurde und sich seit Generationen im Besitz der holländischen Familie Over de Linden befand. Sie erzählt von einer Gemeinschaft mit hoher Kultur, die eine große halbkreisförmige Landfläche nordöstlich der Britischen Inseln bewohnte. Allerdings weist das Manuskript mit dem Namen, der auf > Atlantis anspielt, wegen seiner Fremdartigkeit, seiner zweifelhaften Herkunft und der Herausgabe durch Hermann Wirth (1885-1980), den Gründer und Präsidenten der Stiftung > „Ahnenerbe“, die unter der Leitung der SS stand, viele Fragen auf.

Lit.: Wirth, Herman Felix: Die heilige Urschrift der Menschheit: symbolgeschichtliche Untersuchungen diesseits und jenseits des Antlantik. Leipzig: Koehler & Amelang, 1931.
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