Dakhma

Avest. Daxma, „Turm des Schweigens“, „Turm der Stille“, rundes, ca. 4 m hohes, aus massiven Steinen erbautes und nach oben hin offenes zylinderförmiges Bauwerk mit einer nach innen abgeschrägten Dachfläche, auf der man die Toten aussetzte und den Geiern überließ. Diese Form der Bestattung kam bereits im frühen > Zoroastrismus auf, als es auch noch die Bestattung in Felsgräbern oder die sekundäre Beisetzung der Knochen gab.
Seit der spätsasanidischen Zeit (6./7. Jh.) wurde die Aussetzung der Toten allerdings zur einzig zulässigen zoroastrischen Bestattungsform, um die Verunreinigung der heiligen Elemente Wasser, Erde und Feuer durch die Leiche zu vermeiden. In der Mitte des Turms befand sich eine Höhlung, in welche dann die übrig gebliebenen Gerippe geworfen wurden.
Die > Parsen transferierten diese Praxis auch nach Indien, wo sie bis heute noch gepflegt wird, während die Iraner Ende der 1960er Jahre zur Erdbestattung übergingen, die neben Krematorien auch in der Diaspora üblich ist.

Lit.: Trümpelmann, Leo: Zwischen Persepolis und Firuzabad. Mainz am Rhein: von Zabern, 1992; Hutter, M: Leichenaussetzung und Erdbestattung, in: Lokale Religionsgeschichte. Marburg: Diagonal-Verl., 1995.
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