Cranio-Sacral-Therapie

Auch Kraniosakraltherapie oder kraniosakrale Ostheopathie (lat. cranio, Schädel; sacrum, Kreuzbein), sanfte Körpertherapie auf der Grundlage der > Chiropraktik. Sie geht davon aus, dass Hirn- und Rückenmarkflüssigkeit einen langsamen Rhythmus haben, dessen Art das physische und psychische Befinden widerspiegelt. Durch Manipulation der Schädelknochen soll das Strömen der Hirn- und Rückenmarkflüssigkeit vom Schädel bis zum Kreuzbein, daher der Name, beeinflusst werden. Diese Flüssigkeit, in der das Zentrale Nervensystem schwimmt, pulsiert ungefähr sechsmal in der Minute und wird von William Garner Sutherland „primärer Atem“ genannt. Sutherland, ein US-amerikanischer osteopathischer Arzt, entwickelte die Therapie aus der Osteopathie. Die heutige Form erhielt die Therapie von dem Osteopathen John E. Upledger.
Der Therapeut versucht zunächst den > Rhythmus kennenzulernen, der über das Bindegewebe am ganzen Körper vom Schädel bis zu den Füßen fühlbar ist, um dann durch sanften Druck Schädel und Wirbelsäule zu massieren. Dadurch sollen der angenommene „Energiefluss“ verbessert, die Selbstheilungskräfte aktiviert, Funktionseinschränkungen behoben und die seelischen Spannungen gelöst werden.
Die offizielle Wissenschaft hat bis jetzt keine besonderen Wirkungen festgestellt.

Lit.: Sutherland, William Garner: The Cranial Bowl. Mankato, Minn.: Free Press Company, 1939; Sills, Franklyn: Craniosacral Biodynamics, vol. 1-2, North Atlantic Books, 2001-2004; Upledger, John E.: Lehrbuch der Kraniosakral-Therapie. Heidelberg: Haug, 1996; ders.: Auf den Inneren Arzt hören – Eine Einführung in die CranioSacrale Therapie. München: Südwest, 2010.
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