Collationes Cassiani

Dämonologie. Das 429 n. Chr. abgeschlossene Werk eines Johannes Cassianus gilt als eine der Hauptquellen des abendländischen Dämonenglaubens. Darin erörtert der ägyptische Abt Serenus die damaligen Ansichten über die Macht der > Dämonen. Diese seien überaus zahlreich, unsichtbar und so grässliche Gestalten, dass der Mensch bei ihrem bloßen Anblick sterben müsse. Sie hätten die Macht, in den Körper der Menschen einzudringen und sie zu besetzen (> Besessenheit). Dies geschehe besonders dann, wenn sie das Denken und Sinnen der Opfer bereits vergiftet hätten. Es liege jedoch nicht in ihrer Macht, in die Seele einzudringen. Serenus nennt verschiedene Namen und Arten von Dämonen, die antiken Einfluss zeigen. Einige begnügen sich mit Neckereien, andere führen zu Unzucht und Blasphemie. Man solle die Besessenen jedoch nicht vom Tisch des Herrn abweisen, sondern ihnen gegenüber Barmherzigkeit zeigen und sie stützen. 

Lit.: Schröckh, Johann Mattias: Christliche Kirchengeschichte. Leipzig: Schwickert, 1786-1803, Bd. 9, S. 421; Franz, Adolf: Die kirchlichen Benediktionen im Mittelalter. Freiburg i.Br.: Herder, 1909; Biedermann, Hans: Handlexikon der magischen Künste. Graz: ADEVA, 1986.
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