Coll, Franziskus

(* 18.05.1812 Gombreny, Spanien, † 02.04.1875 Vich), hl. (11.10.2009, Fest: 2. April), Dominikaner und Gründer der Kongregation der Dominikanerinnen von der Verkündigung.
Als armer Student kam C. jeden Tag in die Stadt und bat in den dortigen Klöstern jeweils um einen Teller Suppe, den er als Almosen erhielt.

Eines Tages, auf dem Weg durch die Stadt, widerfuhr C. – im Blick auf sei­ne Berufung – ein seltsames Erlebnis. Es begegnete ihm ein mysteriöser Unbe­kannter, der ihm auftrug: „Coll, geh’ zu den Dominikanern!“ Er wandte sich daraufhin an die in der Stadt ansässigen Dominikaner, die von ihm – nachdem sie ihn geprüft hatten – das für das Noviziat nötige Geld verlangten. Da er nicht eine Peseta besaß, musste er wohl oder übel glauben, Opfer einer Täuschung geworden zu sein. Dem war aber nicht so. Bei seiner Prüfung waren nämlich ein Dominikanerpater des Klosters von Gerona und ein weiterer Herr anwe­send, die Mitleid mit ihm hatten. Sie rieten C., nach Gerona zu gehen, wo man für das Noviziat kein Geld nehmen würde. So machte er sich zu Fuß und mit leeren Taschen auf den Weg nach Gerona, wo er im Kloster von der Verkündi­gung aufgenommen wurde.
Nach der Priesterweihe am 19. Dezember 1836 wurde C. Missionar und gründete am 15. August 1856 die Kongregation der Dominikanerinnen von der Verkündigung. In seiner seelsorglichen Tätigkeit fand er so großen Anklang, dass er 1854 den Titel „Apostolischer Prediger“ erhielt. Seine ganze Tätigkeit machte den Eindruck einer besonderen Berufung.

Lit.: Resch, Andreas: Die Seligen Johannes Pauls II. 1979-1985 (Selige und Heilige Johannes Pauls II.; 1). Innsbruck: Resch, 2000, S. 5-8.
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