Codex Copiale

Vorläufig so benannt, da eine wissenschaftliche Bearbeitung noch nicht zur Verfügung steht; ein aus 105 Seiten bestehendes Manuskript mit ca. 7500 Zeichen, das sich aus 90 verschiedenen Charakteren, mit scheinbar römischen und griechischen Buchstaben, Diakritika und einigen abstrakten Symbolen zusammensetzt und auf die Zeit um 1760-1780 datiert wird.
Das Manuskript wurde auf hochwertigem Papier mit zwei verschiedenen Wasserzeichen geschrieben und ist in grüngoldenem Brokatpapier gebunden. Die Entzifferung des Textes gelang im Jahre 2011 dem amerikanischen Computerlinguisten Kevin Knight von der University of Southern California in Zusammenarbeit mit Beáta Megyesi und Christiane Schaefer von der Universität Uppsala.
Der Text wurde von einer Geheimgesellschaft namens „Okkultisten-Orden“ verfasst und enthält die Beschreibung geheimer > Initiationsriten einer deutschen freimaurerähnlichen Gesellschaft, die sich „Oculisten“ nennt. Ein ähnliches Manuskript befindet sich im niedersächsischen Landesarchiv im Staatsarchiv in Wolfenbüttel in Verwahrung.

Lit: Knight, Kevin/Megyesi, Beáta/Schaefer, Christiane: The Copiale Cipher. Proceedings of the 4th Workshop on building and using comparable corpora. 49th Annual Meeting of the Association for Comparable Linguistics, Portland, Oregon, 24 June 2011, S. 2-9.
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