Clusium

(Etruskisch Camars bzw. Clevsin, heute Chiusi in Etrurien, Italien), birgt die Grabstätte des etruskischen Königs Lars Porsenna.
Geschichtlich reichen Hüttenreste und Keramikfunde in C. bis in die Endbronzezeit und Villanovakultur zurück. Gegen Ende des 7. vorchristlichen Jh. traten Kammergräber auf. Nach dem Sturz des römisch-etruskischen Königs Tarquinius Superbus (510 v.   Chr.) rückte Lars Porsenna, der König von C., auf Rom vor. Als er seine Herrschaft auch über Latium ausdehnen wollte, erlitt sein Sohn (504/503 v. Chr.) eine Niederlage und der Vater musste sich wieder nach C. zurückziehen, wo er vermutlich zu Beginn des 5. Jh. starb. Porsenna wurde unter der Stadt an dem Ort begraben, an dem er ein quadratisches Bauwerk hatte errichten lassen. Jede Seite des Grabes war 300 Fuß lang und 53 Fuß hoch. An der Basis befand sich ein unentwirrbares > Labyrinth; wer sich dort ohne Zwirnspule hineinwagte, konnte den Ausgang nicht mehr finden.

„Über diesem Quadrat waren fünf Pyramiden angelegt, vier an den Ecken und eine in der Mitte: An der Basis waren sie 75 Fuß breit, ihre Höhe betrug 150 Fuß, und ihre Form war konisch; an der Spitze trugen sie eine eherne Kugel und einen Hut, auf dem Klingeln mit Ketten angebracht waren, die im Winde einen langen Ton von sich gaben wie einst in > Dodona (Stadt in Epirus, berühmt durch ihr Orakel). Über der Kugel befanden sich vier weitere Pyramiden, die jeweils eine Höhe von 100 Fuß hatten. über diesen letztgenannten Py­ramiden lagen auf einer Plattform fünf weitere Pyramiden“ (nach Charroux, 138).

In Wirklichkeit waren diese konischen Pyramiden Tumuli aus Steinen. Das gesamte Bauwerk hatte eindeutig eine magische Bedeutung. Das Labyrinth unter den magischen Pyrami­den weist auf jenes architektonische System hin, das von den > Atlantern den Ägyptern, Kelten und Mexikaner überliefert worden sein soll.

Lit.: Charroux, Robert: Unbekannt – Geheimnisvoll – Phantastisch. Düsseldorf: Econ Verlag, 1970.
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