Clairon

(Künstlername), franz. Schauspielerin. Ihr eigentlicher Name war Claire Josèphe Hippolyte Leris de LaTude (* 25.01.1723 bei Condé-sur-l’Escaut; † 18.01.1803 Paris).
Bereits mit 12 Jahren trat sie in der italienischen Komödie als Soubrette auf, war dann Mitglied der Bühnen in Rouen, Lille, Dünkirchen und Gent. 1743 wurde sie als Sängerin in der Großen Oper angestellt. In diesem Jahr erlebte sie eine Geistergeschichte (handschriftlich in J.H. Meisters Correspondence littéraire, 2/1794), die sie 1798 in ihre Memoiren aufnahm. Goethe verarbeitete den Bericht in seiner Geschichte von der Sängerin Antonelli („Unterhaltungen deutscher Ausgewanderter“, 1795).
Clairons Stimme lobte sogar Voltaire: „Sie hat im Ton der Stimme, was die Dumesnil im Herzen [Marie Dumesnil, ebenfalls Schauspielerin]. 22 Jahre lang Liebling des Publikums, weigerte sich Clairon, mit einem unfähigen Schauspieler aufzutreten, was sie 1765 ins Gefängnis brachte. Sie betrat daraufhin die Bühne nicht mehr. Auf Einladung des Markgrafen Karl Alexander ging sie nach Ansbach, von wo sie dann 1791 nach Paris zurückkehrte.

Lit.: Betrachtungen über sich selbst und über die dramatische Kunst: Aus der französischen Handschrift übersetzt. Zürich: Orell Füssli, 1798-1799; Mémoires d’Hyppolite Clairon et réflexions sur l’art dramatique. Paris: F. Buisson, 1800; Mademoiselle Clairon [Texte imprimé]: une actrice parmi les amateurs et les curieux du XVIIIe siècle/Trompette, Sophie/[s.n.] / 2009.
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