Cirette, Abbé

Geheilter von Lourdes. Abbe C. wurde am 15. März 1847 in Poses (Eure) geboren und lebte zum Zeitpunkt der Heilung, am 31. August 1893, in Beaumontel (Frankreich). Er war Pfarrer einer Gemeinde in der Diözese Evreux. Nach einer schweren Grippe im Januar 1892 wurde er unvermit­telt von einer Nervenerkrankung und geistiger Verwirrung befallen. Er war nicht einmal mehr in der Lage, normal zu gehen. Seine Selbständigkeit und sein Gedächtnis waren dahin und er konnte auch nicht mehr sprechen. Die rätselhafte Krankheit, eine Rückenmarksklerose mit Pyramidenbahnschädigung, wirkte sich auch auf den Körper aus, der von einer fortschreitenden Lähmung befallen wurde. Mit 46 Jahren sah er somit seine letzte Rettung in einer Wallfahrt nach Lourdes.
Nach seiner Ankunft dort, am 29. August 1893, wartete er zwei Tage, bevor er zu den Bädern ging. Im Augenblick des Eintauchens am 31. August 1893 verspürte er zunächst nichts Besonderes. Doch später, nach dem Mittagessen, hatte er den drängenden Wunsch, zur Grotte zu gehen. Auf dem Weg dorthin merkte er schon bald, dass er seine Krücken nicht mehr brauchte. Er war vollkommen geheilt.
Die Heilung wurde im Ärztebüro von > Lourdes begutachtet und als voll­ständig, plötzlich und völlig unerwartet beurteilt. Nach seiner Rückkehr in die Gemeinde konnte Abbé C. zur Überraschung aller seine Tätigkeit als Pfarrer von Beaumontel wieder aufnehmen.
Am 11. Februar 1907 wurde die Heilung durch Bischof Philippe Meunier von Evreux als Wunder anerkannt. Sie ist als 20. Wunderheilung von Lourdes eingetragen.

Lit.: Resch, Andreas: Die Wunder von Lourdes. Innsbruck: Resch (Reihe R; 5), 22015.
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