Christophanie

(Griech. Christos; phainein, erscheinen), Erscheinung Christi in außergewöhnlicher Form vor und nach der Auferstehung.
Aus der vorösterlichen Zeit sind die Darstellung Jesu als Sohn Gottes bei der Taufe am Jordan (Mk 1,11), das Wandeln auf dem See (Mk 6,45-52; Joh 6,16-21) und die Verklärung Jesu auf dem Berg Tabor (Mk 9,2-10) zu nennen.

Nach der Auferstehung erschien Jesus > Maria von Magdala (Joh 20,14-17), den Frauen (Mt 28,9-10; Mk 16,12), den 10 Jüngern (Joh 20,19-20), Jüngern auf dem Weg nach Emmaus (Lk 24,14-32), den Aposteln mit Thomas (Joh 20,26-29). Das dritte Mal erschien er den Jüngern auf dem See mit der Erwählung des Petrus (Joh 21,4-22); zur Verabschiedung erschien er den Jüngern in Jerusalem. „Dann führte er sie hinaus in die Nähe von Betanien. Dort erhob er seine Hände und segnete sie. Während er sie segnete, verließ er sie und wurde zum Himmel emporgehoben“ (Lk 24,36-53). Als Letztem erschien er dem Paulus (1 Kor 15,8). Paulus schreibt zudem, dass Jesus fünfhundert Brüdern zugleich erschien, „von denen die meisten noch am Leben sind, einige sind entschlafen“ (1 Kor 15,6).
Von Christuserscheinungen ist auch nach der Berufung des Paulus immer wieder die Rede, und zwar bis in die heutige Zeit. Diese Berichte sind zwar nicht so zahlreich wie jene über Marienerscheinungen und spielen sich vornehmlich im persönlichen Raum ab, meist in Form von Licht, Botschaft oder als leuchtende Gestalt. Bei der Beurteilung solcher Erscheinungen ist daher größte Vorsicht geboten. Die Botschaften sind zudem inhaltlich streng zu überprüfen. Gerade bei Christuserscheinungen sind sehr oft die verschiedensten Wunschvorstellungen am Werk.

Lit.: Hoffmann, Paul (Hg.): Zur neutestamentlichen Überlieferung von der Auferstehung Jesu. Darmstadt: Wiss. Buchges., 1988.
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