Christklotz

(Franz. bûche de Noel), auch > Christblock, Christbrand, Mettenbrocken, Mettenstock, Weihnachtsscheit, ein Stück Holz, das an Heiligabend in den Kamin gelegt wird. Der C. war in vorchristlicher Zeit als Julklotz bekannt. In Lettland wurde der Heilige Abend nach ihm benannt (bluku vakars). Die älteste Erwähnung geht auf den um 580 verstorbenen Bischof Martin von Bracara zurück, der verbot, auf dem Herd über einem Holzblock Feldfrüchte zu opfern und mit Wein zu übergießen. Im 8. Jh. wurde dieses Verbot durch den westfranzösischen Klosterbischof Pirmin erneuert. Später scheint der Brauch verchristlicht worden zu sein, da 1184 ein C. bereits zu den dem Pfarrer von Ahlen/Westfalen zustehenden Weihnachtsgaben gehörte. Durch das Übergießen mit Wein und einem darauffolgenden Segensspruch wurde dem C. eine besondere Weihe verliehen.
Im Mittelalter ließ man den C. in den zwölf Tagen zwischen Weihnachten und Dreikönig im Kamin brennen, um den man saß. Alle Feindschaften sollten begraben werden. Wer den Baum fällte, aus dem der C. geschnitten wurde, galt als gefeit gegen Unglück im kommenden Jahr, und wer ihm beim Transport begegnete, grüßte ihn und hatte so teil an seinem Segen. Die Reste des nie ganz verbrannten C. galten als Schutz gegen Unwetter.

Lit.: Becker-Huberti, Manfred: Lexikon der Bräuche und Feste. Freiburg: Herder, 2000.
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