Christkind

Gabenbringer an Weihnachten. Lange vor dem Weihnachtsmann, der in seiner heutigen Form mit rotem Mantel und weißem Rauschebart eine Erfindung des Getränkeherstellers Coca Cola ist, galt der hl. Nikolaus als der Gabenbringer an Weihnachten. Als dann der Kirchenreformator Martin > Luther die Heiligen abschaffte, gehörte auch der hl. Nikolaus als Gabenbringer der Vergangenheit an. Der Kinderbeschenktag wurde auf Weihnachten verlegt und zum Gabenbringer wurde das C. Eltern erzählten ihren Kindern von da an, dass in der Dämmerung des 24. Dezember das C. heimlich die Geschenke bringe und man bei genauem Hinhören sein silbernes Glöckchen läuten hören könne. Das sei ein Zeichen dafür, dass das C. da war und die Kerzen am Weihnachtsbaum angezündet habe.
In evangelischen Kreisen wurde das C. später durch den Weihnachtsmann als Geschenkeüberbringer ersetzt. In katholischen Kreisen hingegen ist das C. neben dem hl. Nikolaus als Bringer der Geschenke geblieben.

Als ein (echtes) „C.“ bezeichnet man vielerorts auch jene, die am 25. Dezember Geburtstag feiern.

Lit.: Weber-Kellermann, Ingeborg: Das Weihnachtsfest. Eine Kultur- und Sozialgeschichte der Weihnachtszeit. München: Bucher, 1987; Becker-Huberti, Manfred: Lexikon der Bräuche und Feste. 3000 Stichwörter mit Infos, Tipps und Hintergründen. Freiburg: Herder, 2000.
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