Christblock

(Auch Julblock; ital. zocco), ein großer Holzstamm, meist in Form eines Wurzelstockes oder Baumstammes in Manneshöhe, der am Heiligen Abend auf den Herd bzw. ins Feuer gelegt wurde und oft bis Dreikönig zu brennen hatte. Dieser Brauch, der viel älter ist als der > Christbaum, geht vermutlich auf die Zeit zurück, als Stube und Küche noch einen Raum bildeten. Seine Verbreitung ist lokal verschieden.
Man versprach sich von der Asche des großen Klotzes zum einen den Schutz des Hauses vor Feuer, Diebstahl und sonstigem Schaden, zum andern – wenn die Asche auf die Felder gestreut wurde – deren Fruchtbarkeit. Durch die neuen Heizformen ist der Brauch praktisch verloren gegangen.

Der C. soll dem lombardischen Kulturkreis entstammen und mit dem nordischen Julblock in Zusammenhang stehen: „Zu den Zeiten Shakespeares loderte dieser Kloben gewöhnlich in der Mitte der großen Halle, die Hausgenossen setzten sich dazu, sangen ein Jullied und tranken auf ein freundwilliges Neues Jahr. Dieser Julblock ist von Finnland über ganz Europa bis nach Griechenland und Portugal bezeugt…“ (Riemerschmidt).

Lit.: Schneller, Christian: Märchen und Sagen aus Wälschtirol. Innsbruck, 1867; Riemerschmidt, Ulrich: Weihnachten. Hamburg: Schröder, 1962, S. 15.
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