Chou Tun-I

(Zhou Dunyi, 1017-1073), chinesischer Philosoph aus der Schule des Neokonfuzianismus.
Da C. sich weigerte, die Beamtenprüfung abzulegen, erlangte er keine besondere Stellung und blieb auch als Philosoph lange unbekannt, bis ihn posthum Zhu Xi (1130-1200) zu einem der Gründerväter des Neokonfuzianismus erhob.
Zu seinen Hauptwerken gehört das Diagramm „Taiji Tu“ (Abbildung des Taiji) sowie dessen Interpretation „Taiji Tu Shuo“ (Erklärung der Abbildung des Taiji). Das Diagramm Taiji (übersetzt mit das Ur-Endliche, das Höchste Sein) ist für C. die Quelle aller Dinge im Universum, das sowohl in ihnen als auch jenseits derselben liegt. In seiner ruhigen Ausprägung bildet es das > Yin, das Symbol des Weiblichen, in seiner aktiven Ausprägung das > Yang, das Männliche. Es ist die Quelle der Grundstrukturen und Wandlungsphasen, wie sie in der > Fünf-Elemente-Lehre zum Ausdruck kommen, und zeugt die Grundprinzipien des > I Ging, des Buches der Wandlungen: das männliche Himmelsprinzip Qian und das weibliche Erdprinzip Kun.

W.: Das T‘ung-Šu [T‘ung-shu] des Čeu-Tsi (Chou Tun-i). Genf: Société d’Etudes Confucéennes, 1959; Lipp, Regina: Taiji-Diagramm [Elektronische Ressource]. Saarbrücken: VDM Verlag Dr. Müller, 2008.
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