Chariten

(Griech. Plural von charis, Anmut, Gnade), drei Töchter des > Zeus und der > Eurynome. Ihre Namen sind Aglaia (Glanz), Euphrosyne (Frohsinn) und Thaleia (Blüte). In der Kunst und im Mythos treten sie im Gefolge der > Aphrodite, des > Hermes und des > Apollon auf und bringen Göttern und Menschen Anmut, Schönheit und Festesfreude. Sie sind den > Nymphen verwandt und befinden sich gern in Gesellschaft der > Horen und > Musen. Bei den Römern entsprechen sie den > Grazien.
Ursprünglich gab es wahrscheinlich nur eine Charis (Singular). Sie war vielleicht die Gemahlin des Hephaistos, dem sich die Göttin als Personifikation der Anmut zugesellte. Sie wurde in Sparta, Attika, aber auch in anderen Gegenden > Griechenlands kultisch verehrt.
Die oben genannte Dreizahl der C. geht auf > Hesiod zurück. Der besondere Wert der Gaben, welche die C. den Menschen bringen, wird von Pindar in der 14. olympischen Ode gepriesen und gilt den C. von Orhomenos.

Lit.: Schwarzenberg, Erkinger: Die Grazien. Bonn: Habelt, 1966; Hunger, Herbert: Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. s.l.: Verlag Brüder Hollinek, 1988; Lucius Annaeus Cornutus: Einführung in die griechische Götterlehre. Darmstadt: Wiss. Buchges., 2010.

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