Cerberus

(Lat.; griech. Kerberos; dt. auch Zerberus), dreiköpfiger Hund und Wächter der Unterwelt (> Hades), der von > Herkules an die Oberwelt geschafft wurde.
C. ist der Sohn des Typhon und der Schlange Echidna ( Hesiod, Theogonie, 310ff.). Gleich seinen Geschwistern, darunter Chimaira und > Hydra, ist er ein grässliches Ungeheuer, das in älterer Zeit mit einem Kopf dargestellt wird. Andere reden von fünfzig und hundert Köpfen, auf denen sich Schlangen recken. Sein Leib ist mit zischenden Ottern behaart und endet in einem Drachenschweif, sein Atem ist giftig, sein Geifer tödlich.

C. bewacht die Schatten der Unterwelt, lässt jeden hinein, doch niemanden wieder hinaus. Einen Flüchtling verschlingt er am Ausgang (Hesiod, Theogonie 769-774). Um dies zu verhindern, gibt man dem Verstorbenen Honigkuchen mit, um das Untier bei der Flucht mit dem Kuchen zu besänftigen. Eine solche Besänftigung gelang jedoch nur dem Sänger > Orpheus, durch die Schönheit und Kraft seiner Musik, sowie dem, der ihn mit dem Stab des > Merkur einschläferte. Herkules hingegen überwand C. mit seiner Körperkraft, schleppte ihn in Erfüllung seiner 12. Aufgabe vor Eurystheus (Pausanias, Argolis, 35,10) und brachte ihn dann wieder zurück in die Unterwelt.

Lit.: Scholz, Herbert: Der Hund in der griechisch-römischen Magie und Religion. Berlin, phil. Diss., 1937; Hundestammvater und Kerberos. Stuttgart: Strecker u. Schröder, 1938.
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