Céli Dé

(Kuldeer, engl. culdees; wörtlich: Gefolgsleute Gottes), Vertreter einer streng christlichen Lebensweise in Irland.
Die Bezeichnung ist seit dem 8. Jh. bezeugt. Der Ursprung dieser Reformbewegung lag offenbar im Süden Irlands. Um 800 finden sich führende Vertreter in allen Teilen der Insel sowie in Iona (Insel der Inneren Hebriden in Schottland). Zu den hervorragenden Gestalten gehören Máelrúain († 792) in Tallaght und Dublitir († 796) in Finglas (heute Dublin). Die Reformbestrebungen der C. beeinflussten auch die weltliche Gesellschaft (Lex Patricii 737 in Teryglass). Das Missale von Stowe stammt vermutlich ebenfalls aus ihrem Umfeld. Die C. pflegten eine intensive Heiligenverehrung und werden mit der Verbreitung von Martyrologien in Verbindung gebracht. In ihrem Umfeld entstanden religiöse und poetische Werke in irischer Sprache, wodurch sie auch auf benachbarte Länder im Ausland wirkten.
Die Stellung der C. innerhalb der keltischen Kirche ist unsicher. Jedenfalls lebte in ihnen nicht das altirische Mönchtum fort. Sie waren vielmehr eine religiöse Gemeinschaft aus Klerikern, Mönchen und Laien, die sich um die Führer der irischen Kirchenreform des 8. und 9. Jh. scharten. 

Durch die Wikingereinfälle kam die Reformbewegung in Irland nicht zur vollen Entfaltung, wirkte aber durch die Wanderschaft irischer Mönche noch bis in das 12. Jh. fort.

Lit.: Reeves, W.: On the C.D., Commonly called Culdees: The Transaction of the Royal Irish Review. Antiquities 24 (Dublin 1873), 119-263; Richter, Michael: Medieval Ireland: The Enduring Tradition. New York: St. Martin’s Press, 1988.

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