Caodaismus

(Vietnames., „hohe Plattform“), Selbstbezeichnung einer 1926 in Vietnam von Ngo Van Chieu (1878-1932) aufgrund spiritistischer > Offenbarungen des Gottes > Cao Dai („höchster Palast“ oder „Altar“) gegründeten synkretistischen Religion chinesisch-buddhistischer Prägung. Zum Führer wurde der Mandarin Le Van Trung ernannt. Das Gemeindeleben ist nach katholischem Vorbild hierarchisch strukturiert. Gesichert wurde die Bewegung durch die Mitgliederzahl, eine umfassende Wirtschaftsorganisation, eine eigene Verwaltung und durch eine Armee, sodass sie zu einer der wichtigsten Mächte in Vietnam wurde.
In ihrer Lehre beansprucht sie nach den zwei östlichen (Buddha und Laotse) und den westlichen (Mose und Jesus) Offenbarungen die dritte „Offenbarung Gottes“ zu vertreten, die Verehrung von Cao Dai (Bezeichnung für den höchsten Gott).

Lit.: Gobron, Gabriel: Histoire du caodaïsme: boudhisme rénové, spiritisme annamite, religion nouvelle en Eurasie. Paris: Dervy, 1948; Der Caodaismus: die Religionen Vietnams. München: Hoi Tín Hu‘u Cao-Dài-Giáo Viêt-Nam, [1999?].
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