Butz

Gespenstisches Wesen nach Art eines > Kobolds, das auch als Putz, Butzemann, Bussemann, Bozi, Mummelmann und in ähnlichen Formen überliefert ist. Der Name dürfte von „verbutzen“ (= verhüllen) abzuleiten sein und ist seit dem 12. und 13. Jh. vor allem im alemannischen Raum gebräuchlich. Sprachlich verwandt ist das longobardische „pauz“ (= verhüllen, vermummen).
Der B. soll Wanderer in die Irre führen, über Berg und Tal tragen, beißen, aber auch als eine Art > Poltergeist Unruhe stiften. So wird von den Totengeistern gesagt, dass sie gespenstern, spuken, butzen. Ruhelose Seelen im Bereich der Almwiesen werden in Volkssagen als „Almputz“ bezeichnet. Schließlich beziehen sich der „Bi-Ba-Butzeman“ des alten Kinderliedes und der in Teilen Österreichs übliche Kosename „Putzi“ ursprünglich auf ein gespenstisches Wesen.

Lit.: Grimm, Jacob u. Wilhelm: Deutsches Wörterbuch. 2. Bd. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag, 1984; Biedermann, Hans: Dämonen, Geister, dunkle Götter: Lexikon der furchterregenden mythischen Gestalten. Graz; Stuttgart: Leopold Stocker, 1989; Meyer-Rey, Ingeborg: Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann. Weinheim; Basel: Der Kinderbuch-Verl., 2005.
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