Bullkater

(Mhd. bullen, büllen, „heulen“ (vom Wind), bellen, brüllen; „Kater“ oder „Katze“ ist eine gängige Bezeichnung für Wetterwolken bzw. Gewitterwolke. Die mannigfaltigen Einwirkungen der Wetterwolken auf das Leben und Empfinden des Menschen haben B. in mehrfacher Form die Bedeutung eines Dämons der Fruchtbarkeit und des bösen Mannes gegeben. Als > Korndämon befruchtet er die Getreidefelder, als Bullemann (heimtückisches Gespenst, böser Mann) versinnbildlicht er die drohende Gewittergefahr und die unberechenbaren Blitzschläge (Kück, 136). Schließlich gibt es auch noch Mischvorstellungen, die den getreidespendenden Dämon mit dem bösen Mann verbinden. Mit der Betonung des Bösartigen im Korndämon ist wohl auch der seltene Brauch verbunden, beim Ausdreschen der letzten Halme auf dem Gutshof eine Katze totzuschlagen (Mannhardt 2, 173 A).

Lit.: Mannhardt, Wilhelm: Wald- und Feldkulte. 2 Bde. Berlin, 21904-1905; Kück, Eduard: Wetterglaube in der Lüneburger Heide. Mit Buchschmuck von F. Müller-Münster. Hamburg: Hermes, 1915.
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