Bukranien

(Griech. Bukranion, Ochsenschädel), Dekoration mit Tierschädeln. In der Vor- und Frühzeit gab es den Brauch, Tempel und Altäre mit Hörnern und Schädeln von Opfertieren oder auch Antilopen zu schmücken. Über ihre Bedeutung wissen wir nichts, sie könnten aber ein Schutzsymbol gewesen sein, indem man sich von deren Krafthaltigkeit eine wirksame Abwehr des Bösen versprach. Später findet sich in Ägypten der Brauch nur noch vereinzelt an Götterschreinen (Caulfield) und an Wohnhäusern (Petri). Auch die auf Stangen gepflanzten Rinderköpfe am Eingang zum Grab Ramses III. (Pierrot-Chipiez, 290) erinnern daran. In der Vorzeit war auch ein Amulett in Form eines Rinderkopfes beliebt (Capart).
Im Brauch des Verzierens von Gebäuden und Wohnungen, vor allem mit Jagdtrophäen, lebt diese alte Tradition heute noch als Schutz- und Kraftsymbol fort.

Lit.: Perrot, Georges/Charles Chipiez: Histoire de l’art dans l’antiquité. Parution: Hachette, 1898; Caulfield, Algernon: The Temple of the Kings at Abydos. London: B. Quaritch, 1902; Capart, Jean: Les débuts de l’art en Égypte [Texte imprimé]. Bruxelles: Vromant & Co., 1904; Petrie, William M. Flinders: Gizeh and Rifeh [Mikrofiche-Ausg.]. London: School of Archaeology in Egypt, 1907.
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