Bühnenhypnose

Show-Hypnose. Im Gegensatz zur Heilungshypnose in Medizin und Psychologie geht es bei der B. um die Beeindruckung und Unterhaltung des Publikums.
Dabei ist bei der B. grundsätzlich zwischen echter und fingierter > Hypnose zu unterscheiden. Bei der echten Hypnose wird die Person auf der Bühne tatsächlich hypnotisiert, während bei der fingierten Hypnose nur verschiedene Techniken zur Anwendung gelangen, die hypnotische Reaktionen vortäuschen.

In der echten Hypnose werden mitunter auch Demonstrationen durchgeführt, von denen bekannt ist, dass sie dem Hypnotisierten schaden bzw. schaden können. Als Beispiel kann hier die sog. > Kataleptische Brücke genannt werden, bei der sich der Hypnotiseur auf den Hypnotisierten stellt, der nur mit dem Hinterkopf und den Füßen auf zwei Stühlen aufliegt. Doch auch Suggestionen während der Hypnose – z.B. einen Apfel zu essen, wobei man stattdessen einen Tennisball reicht; ein heißes Eisen anzufassen, indem man ein Stanniolpapier aushändigt; das Zufügen von echten Stich- und Schnittwunden zur Demonstration, dass kein Blut fließt – wie überhaupt Suggestionen, die der Zurschaustellung des Hypnotisierten als willenloses Opfer und der Manipulationen des „Meisters“ auf der Bühne dienen, werden bisweilen als traumatisch erlebt und können zu Folgeproblemen führen, die eine nachträgliche therapeutische Behandlung erfordern. Aufgrund der möglichen somatischen und psychischen Folgen der echten B. ist die Showhypnose in einigen Ländern (Israel, Kanada, Schweden, Südafrika) gänzlich verboten.
Doch auch die fingierte Hypnose ist nicht ohne Gefahren. Dies gilt z.B. für die sog. Karotistechnik, wo der Showmaster die Arterien hinter dem Adamsapfel des „Mediums“ mit seinen Fingern verschließt, während er das „Medium“ und die Zuschauer mit Sprüchen ablenkt, dann wartet, bis das „Medium“ aufgrund eines plötzlichen Blutunterdrucks ohnmächtig wird, in diesem Moment ruft: „Schlafe!“ und das Medium zu Boden gleiten lässt, und sobald er bemerkt, dass das „Medium“ wieder zu sich kommt, laut verkündet: „Wieder vollkommen wach“. Damit ist nichts gegen Kunstfertigkeiten gesagt, die der Unterhaltung dienen, nicht zuletzt auch des „Mediums“, was ja die eigentliche Absicht der B. ist.
Aus dem Gesagten ergibt sich somit der Grundsatz: Ob echte oder fingierte B. – das Wohl des „Mediums“ darf in keiner Weise beeinträchtigt werden!

Lit.: Bongartz, Bärbel u. Walter: Hypnose: wie sie wirkt und wem sie hilft. Zürich: Kreuz-Verl., 1988.
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