Brusttafel

Kleine rechteckige oder trapezförmige Täfelchen, die von den Ägyptern, wenn auch nicht häufig, so doch zu allen Zeiten, an einfachen Schnüren oder Perlenketten als Brustschmuck getragen wurden. Unter den älteren B.n befinden sich solche, die lediglich aus horizontalen Perlenreihen von wechselnder Farbe bestehen. Auch bei den in prachtvoller Goldschmiedearbeit ausgeführten B.n des Mittleren Reiches handelte es sich häufig um profanen Schmuck. In der Regel tragen die B.n jedoch Darstellungen religiösen oder magischen Inhalts und gewinnen dadurch den Charakter eines > Amuletts.
Seit dem Neuen Reich wurden auch den Toten solche amulettartige B.n mitgegeben, geschmückt mit Bildern, die für das Jenseitsleben bedeutsam waren, wie > Totengötter und vor allem das > Sonnenschiff mit einem > Käfer. Dieser stellt den > Sonnengott dar und zugleich den > Herzskarabäus, den man dem Toten mitgab. Auf der Rückseite der B. ist in der Regel das entsprechende Kapitel des Totenbuches aufgezeichnet.

Lit.: Bissing, Friedrich Wilhelm von: Denkmäler zur Geschichte der Kunst Amenophis IV. München: Königliche Bayerische Akad. der Wissenschaften, 1914; Möller, Georg: Die Metallkunst der alten Ägypter. Berlin: Wasmuth, 1925; Evers, Hans Gerhard: Staat aus dem Stein: Denkmäler, Geschichte und Bedeutung der ägyptischen Plastik während des mittleren Reichs. München: Bruckmann, 1929; Bonnet, Hans: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Berlin: Walter de Gruyter, 2000.
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