Brettspiel

(Engl. board game; it. gioco da scacchiera, span. juego de tablero), Gesellschaftsspiel mit einem Brett, auf dem die Spieler mit Gegenständen agieren. Das Brett muss nicht notwendigerweise aus Holz sein.
Das B. war schon in frühester Zeit in Ägypten beliebt. Von da kommt es, dass auch dem Toten ein B. mitgegeben wurde oder der Betreffende spielend dargestellt wird. Um einen glücklichen Ausgang des Spiels sicherzustellen, gab man dem Verstorbenen Papyri mit den nötigen Spielanweisungen ins Grab. Seit dem Neuen Reich gehörte das B. zudem noch zu den magischen Hilfsmitteln, die der Sicherung des Jenseitslebens dienten.

Das B. spielt auch im Mythos eine Rolle. So soll nach der Erzählung von Plutarch (Isis 12) die auf ehelichen Abwegen ertappte Himmelsgöttin > Nut von ihrem Gatten, dem Sonnengott > Re, verflucht worden sein, sodass sie nur an einem Tag gebären konnte, der nicht im Kalender stand. In dieser Not wandte sie sich an den klugen > Thot, der zur > Mondgöttin ging und ihr im B. jene Zeitspanne abrang, aus der er die fünf Schalttage gestaltete, während welcher Nut gebären konnte.

Lit.: Pieper, Max: Das Brettspiel der alten Ägypter und seine Bedeutung für den ägyptischen Totenkult. Berlin: Weidmann’sche Buchh., 1909; Plutarchus: Über Isis und Osiris. Text, Übers. und Komm. von Theodor Hopfner. Prag: Oriental. Inst, 1940; Steffens, Siegmar: Go: das älteste Brettspiel der Welt spielend lernen; Grundkurs, Taktik, Strategie 2. überarb. Aufl. Hamburg: Rittel, 2004.
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