Bölimann

Quälgeist, der es auf kleine Kinder abgesehen hat. Er gehört zur Familie der > Kobolde und versteckt sich gerne im Korn, wo er den Kindern auflauert. Schlafen diese, versetzt er sie mit seinem Rumoren und Poltern in Unruhe. In der Schweiz, wo B. zu Hause ist, heißt bolen „poltern und werfen“, ein Wort das auch im Althochdeutschen als bolen vorkommt und „werfen“ bedeutet (Grimm 2, 230).
B. ist aber nicht nur ein Kinderschreck, sondern auch ein Schreck für die Einbrecher, die sich angeblich beim Anblick eines eigens für sie auf dem Dach angebrachten Stroh-Bölimanns unverrichteter Dinge aus dem Staub machen.

Lit.: Lütolf, Alois: Sagen, Bräuche und Legenden aus den fünf Orten Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug. Luzern: Franz Josef Schiffmann, 1862; Grimm, Jacob: Deutsches Woerterbuch: Nachdruck der Erstausgabe. Bd 1. Muenchen [u.a.]: dtv, 1984.
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