Birkenbaumschlacht

Oder Schlacht am Birkenbaum. Prophezeiung von einer eschatologischen dreitägigen Schlacht, aus der ein weißer Fürst als Sieger hervorgehen und eine neue Zeit unter einem neuen Kaiser anbrechen werde. Der Kampf werde an einem bis 1841 zwischen Unna und Werl (Westfalen) nachweisbaren Birkenbaum stattfinden:

„Es wird ein fürchterlicher Krieg entstehen. Auf der einen Seite werden alle Völker des Westens, auf der anderen alle des Ostens stehen… Doch wird die Sache noch nicht vollkommen entschieden sein, bis es bald nachher zur Schlacht am Birkenbäumchen kommt“ (Ellerhorst, 40).

Das ist der einfache Kern der Prophezeiung von Werl, entnommen der Prophetia de terribili lucta Austri et Aquilonis et proelio horrendo in finibus ducatus Westphaliae prope Budbergam. Ex libro cui Titulus erat: Caelestis rediute grationis tractatus de visionibus illustrati. Com permissione alatus Walensis. Coloniae 1701.
Wenngleich diese anonym veröffentlichte Prophezeiung der erste literarische Nachweis des Ortes der Endschlacht ist, so reicht die Überlieferung in das 16. Jh. zurück. Sie steht in der Tradition des seit unvordenklichen Zeiten gehegten Wunsches nach einem Fürsten, der die Guten sammelt und die Bösen vernichtet, und speziell in der Tradition mittelalterlicher Kaiserprophetien, die ihrerseits ihre Wurzeln in den Endschlachtprophezeiungen, wie im Kampf gegen Gog (Ez 38-39) und in der Schlacht in der Gegend von Jerusalem (Offb 20,7-9), haben. In der B. wird die uralte Sehnsucht nach endgültiger Abrechnung und nach Frieden lokalisiert und konkretisiert.

Lit.: Der Weltkrieg 1914/15 im Lichte der Prophezeiung; Englands Schicksal. Rußland u. die Romanow. Die Birkenbaumschlacht. Oranienburg: Orania-Verl., 1914; Ellerhorst, P.: Prophezeiungen über das Schicksal Europas: Visionen berühmter Seher aus 12 Jahrhunderten. München: Schnell & Steiner, 1951.
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