Dezember

Lat. decem, zehn; der Name rührt daher, dass der D. im altrömischen Kalender, der mit dem März begann, der 10. Monat war, während er in unserem Kalender der 12. Monat ist. Seit Julius Cäsar hat der D. 31 Tage. Er war dem Saturn geweiht, weshalb in diesem Monat (am 17. D.) die Saturnalien gefeiert wurden, am 5. die Faunalien, am 15. die Konsualien und am 23. die Larentinalien. Karl d. Gr. bezeichnete den D. als den heiligen Monat. Später wurde er auch Christmonat genannt.
Auf den 21./22. D. fällt der Winteranfang. Die Sonne tritt in das Zeichen des Steinbocks. Nach dem Cäsarischen Kalender fiel die Wintersonnenwende auf den 25. D. Diesen Geburtstag der Sonne machte die Kirche zum Geburtstag Christi.
Da im christlichen Mittelalter der kirchliche und bürgerliche Jahresanfang auf Weihnachten verlagert wurde, was ungefähr bis zur Einführung des Gregorianischen Kalenders gültig blieb, knüpften sich an diesen Tag auch Neujahrsbräuche an.
Der Hundertjährige Kalender empfiehlt für den D. die Warmhaltung durch Speise, Trank und Kleidung sowie das Vermeiden jedes Aderlasses, weil der Mensch in diesem Monat am wenigsten Blut habe. Als Unglückstag gefürchtet ist der 1. Dezember, da an diesem Tag angeblich Sodom und Gomorrah zerstört wurden.

Lit.: Nork. F./ Korn, Friedrich: Der Festkalender, enthaltend: die Sinndeute der Monatszeichen, die Entstehungs- und Umbildungsgeschichte von Naturfesten in Kirchenfeste; Schilderung der an denselben vorkommenden Gebräuche und Deutung ihrer Sinnbilder; Charakteristik der an den 366 Tagen des Schaltjahrs verehrten Blutzeugen und Glaubenshelden mit Wort und Schwert: Deutung vieler Wundererzählungen etc.; Das Kloster, weltlich und geistlich: meist aus der ältern deutschen Volks-, Wunder-, Curiositäten- und vorzugsweise komischen Literatur: zur Kultur-und Sittengeschichte in Wort und Bild. Stuttgart: J. Scheible, 1847.
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