Binde-Runen

Zusammensetzung mehrerer > Runen zu einem eigenen Gebilde. Dadurch nimmt die Rune im Gegensatz zum normal nacheinander geschriebenen Runensatz weniger Platz ein, verliert aber an Allgemeinverständlichkeit. Der Ideengehalt des Konstruktionsgebildes kann nur vom Kenner erahnt werden. Das bietet andererseits die Möglichkeit, das ungewöhnliche Struktursymbol aufzustellen, ohne dass jemand etwas vom magischen Zusammenhang ahnt. B. werden gern als > Amulette, magische Körperbemalung oder als Sigel für Schutz, Glück und Erfolg in Leben und Beruf verwendet. Die Zusammensetzung ist jedoch auf höchstens 5 Runen beschränkt, weil jede Rune ihre Eigenart bewahren soll, während sie sich mit der Vibration des gesamten Talismans vermischt. B. könnten auch als Geheimschrift verwendet werden, womit allerdings der positive magische Bezug aufgehoben würde.

Lit.: Koerner, Bernhard: Handbuch der Heroldskunst: wissenschaftliche Beiträge zur Deutung der Hausmarken, Steinmetz-Zeichen und Wappen mit sprach- und schriftgeschichtlichen Erläuterungen; nebst kulturgeschichtlichen Bildern, Betrachtungen und Forschungen. Görlitz: Starke, 1920; Bd. 2. Binde-Runen: 1923-1926. Mit [zahlr.] selbstgezeichn. bunten Wappentaf., mit Bild-Beil. [Taf.] u. Abb; Spiesberger, Karl: Runenmagie: Handbuch der Runenkunde. 2., verb. Aufl. Berlin: Richard Schikowski, 1968; Willis, Tony: Die Kraft der Runen: Bedeutung und Magie der Runen; ein methodisch aufgebautes Lehrbuch zum Runenlegen und Runendeuten. Zürich; St. Gallen: M & T Verlag AG, 1986.
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