Bessette, Andrè

(*09.04.1845 bei Saint-Gregoire d’Iberille, Kanada; † 06.01.1937 Montrèal, Kanada), Ordensbruder und Heiler, heilig (17.10.2010, Fest: 6. Januar). B. war das achte von 12 Kindern sehr armer Eltern. Mit neun Jahren verlor er den Vater und mit 12 Jahren die Mutter. Trotz angeschlagener Gesundheit musste er sich schon frühzeitig sein Brot verdienen. Dabei bereiste er vier Jahre lang die USA und empfahl sich täglich dem hl. Joseph. Am 27. Dezember 1870 trat er im Alter von 25 Jahren als Bruder in die Kongregation vom Heiligen Kreuz in Montrèal ein. Nach der Profess wurde er Pförtner des Kollegs Notre-Dame in Montrèal, was er 40 Jahre lang blieb. Mit seinem Sinn für Humor, seiner Sensibilität und seiner hervorragenden Urteilskraft wurde er schon bald zum guten Geist für die Armen, Kranken und seelisch Bedrückten, die sich seinem Gebet anvertrauten.
Als er 30 Jahre alt war, geschahen außergewöhnliche > Heilungen. Ein erstes schriftliches Zeugnis davon erschien am 9. Mai 1878 in einer Zeitschrift in Frankreich. Von da an wurde B. – man könnte sagen Tag und Nacht – von armen, unglücklichen und kranken Menschen belagert, sodass die Oberen gezwungen waren, strenge Regeln einzuführen. Die Kranken mussten an einer kleinen Straßenbahnhaltestelle auf der anderen Seite der Straße warten. B., der sämtliche Heilungen der Fürsprache des hl. Joseph zuschrieb, nahm diese Entscheidung demütig an.

Gerüchte über angebliche > Wunder bzw. göttliche > Zeichen verbreiteten sich von Mund zu Mund, wobei die kirchlichen Autoritäten ein hohes Maß an Verständnis zeigten und selbst von staatlicher Seite kein Verbot erfolgte. Im Rhythmus dieser Ereignisse entstand auch das Heiligtum des hl. Joseph auf dem Mont Royal, wo Bruder B. seine letzte Ruhestätte fand.

Lit.: Sattel, Josef-Ludwig F.: Bruder Andreas – Diener des hl. Josef. 1., überarb. erw. Aufl. Jestetten: Miriam-Verlag, 1994; Resch, Andreas: Die Seligen Johannes Pauls II. 1979-1985. Innsbruck: Resch, 2000.
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