Besessenheitstherapie

Heilung durch den Dialog mit den besetzenden Geistern. Der amerikanische Psychiater Carl > Wickland vertritt in seinem 1924 veröffentlichten Buch Thirty Years Among The Dead (Dreißig Jahre unter den Toten) die Ansicht, dass in den meisten Fällen psychischer Störungen schädliche Geister Besitz von Seele und Körper der Patienten ergriffen hätten. Die Therapie bestünde nun darin, dass diese Geister über ein Medium zum Sprechen gebracht und einer Heilung zugänglich gemacht werden könnten. Wickland selbst diente seine eigene Frau als Medium. Dabei bediente er sich eines harmlosen elektrischen Impulses, weil der Besessenheitsgeist einer solchen elektrischen Behandlung nicht lange standhalte und daher den Patienten verlasse: „Der auf diese Weise ausgetriebene Geist kann nun mit Unterstützung unse­rer unsichtbaren Helfer einen Gang in das Medium finden. Dadurch wird es möglich, sich mit dem betreffenden Geist ganz unmittelbar zu unterhalten, und man macht nun den Versuch, ihn zur Erkenntnis seiner wahren Lage zu bringen und ihn zu belehren, dass er ja ein viel besseres Leben haben kann. Dann nehmen die höher entwickelten Geister ihn mit und sorgen weiter für ihn, während meine Frau in ihren normalen Bewusstseinszustand zurückkehrt“ (Wickland 1957, 47).

Lit.: Wickland, Carl: Dreißig Jahre unter den Toten. Remagen: Der Leuchter/Otto Reichl Verlag, 21957.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.