Beschickung

Häufig verwendete Methode zur Konfliktregelung, um eine durch Direktkontakt zwischen den beteiligten Parteien drohende Eskalation zu vermeiden. Im Fall des Hexereiverdachts z.B. wurden ein Mann, nicht selten zwei Männer, aber auch Frauen, häufig Autoritäts- oder Vertrauensleute (sog. „Beschicksmänner“ bzw. „Beschicksfrauen“), zur verdächtigten Person oder auch Familie geschickt, um zu informieren, die Angelegenheit einvernehmlich zu regeln, zur Verteidigung aufzufordern oder einfach zu vermitteln und Informationen einzuholen, die dann im Prozess vorgelegt wurden (Telgmann, S. 243ff.).

Lit.: Telgmann, Rudolph Friedrich: Commentatio juris publicii Romano-Germanici von der Ahnen-Zahl, deren Ursprung, wie auch vormaligen & heutigen Nutzen fürnehmlich im H. Röm. Reiche teutscher Nation. Frankf.; Leipzig: Hechtel, 1749; Walz, Rainer: Hexenglaube und magische Kommunikation im Dorf der frühen Neuzeit: die Verfolgungen in der Grafschaft Lippe. Paderborn: Schöning, 1993.
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