Berbedette, Eugen

Marienerscheinung in Pontmain, Frankreich. Am Abend des 17. Januar 1871, nach 18.00 Uhr, sah der zwölfjährige Bauernsohn B. über dem Dach des Nachbarhauses, des Schreibers Guidecoq und des Holzschuhmachers Bottin, eine sehr schöne, große Dame. Ihr blaues Kleid, mit Sternen übersät, hatte keinen Gürtel und fiel frei herab. Die Ärmel waren weit und hingen hinunter. Die Schuhe waren dunkelblau mit einer goldenen Rosette. Ein schwarzer Schleier verhüllte Haar und Ohren, zum Teil auch die Stirn, und fiel über den Nacken bis zur Schulter. Das Antlitz war frei. Auf dem Haupt trug sie eine goldene Krone mit einem roten Streifen in der Mitte. Sie betrachtete den Knaben und lächelte.
Bald waren 60 Personen versammelt, darunter auch der Pfarrer, doch nur sieben Kinder, so auch der zehnjährige Bruder von B., konnten die Dame sehen. Alle Anwesenden nahmen ein Zeichen am Himmel wahr: Drei große Sterne ordneten sich über Kopf und Schultern der Dame zu einem deutlichen Dreieck, das drei Stunden unbeweglich am Himmel blieb, währenddessen die andern Sterne sich bewegten. Dann vergrößerte sich die Gestalt der Frau auf das Doppelte und eine Schrift wurde sichtbar: „Betet Kinder! Gott wird euch in kurzer Zeit erhören. Mein Sohn lässt sich rühren.“ Eine Viertelstunde vor 21.00 Uhr war die Erscheinung vorbei.

Der zuständige Bischof prüfte den Fall und erkannte ihn 1872 als > Marienerscheinung an. 1873 begann man mit dem Bau einer Basilika, die 1900 eingeweiht wurde.

Lit.: Le Frank, A.: Das Ereignis von Pontmain/Erzählt und besprochen von A. Le Frank. Hrsg. von J. Gabalda. Autor. Übers. aus d. Französ. von Alois Wiesner. Reichenbach, O.-Pf.: Selbstverlag d. Übersetzers, 1927; Graber, Rudolf: Marienerscheinungen: Maria als Zeichen d. sicheren Hoffnung. Würzburg: Echter, 1984; Weigl, Alfons M./P.F. Branz: Volk unter prophetischem Anruf: Marien-Erscheinungen theol. u. prakt. gewertet; e. vorläufige Einf. Altötting: St.-Grignionverl., 1986.
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