Beischläferin

Figuren von Frauen und Dienerinnen, die man in > Ägypten dem Toten mitgab, um angeblich dessen erotisches Verlangen zu stillen. Allerdings war die Absicht weniger auf den Geschlechtsgenuss als auf die Erzeugung von Kindern gerichtet, denn der Frau ist, hier wie auch sonst, oft ein Kind beigegeben. Sie sollte also dem wohl kinderlos Verstorbenen offenbar einen Sohn gebären.
Die handhohen Figuren bilden in sich ein Zaubermittel, das wie jedes > Amulett in sich selbst die Kräfte hat, ohne an einen bestimmten Ort gebunden zu sein. Daher finden sich in den Häusern Exemplare der verschiedensten Typen solcher Figuren. Sie sollen der Hausfrau Fruchtbarkeit bringen.

Lit.: Weber, Wilhelm: Die ägyptisch-griechischen Terrakotten. Berlin: Curtius, 1914; Steindorff, Georg: Aniba.-Service des Antiquités de l‘Egypte, Mission Archéologique de Nubie 1929-1934; Kees, Hermann: Totenglauben und Jenseitsvorstellungen der alten Ägypter: Grundlagen u. Entwicklung bis zum Ende d. Mittleren Reiches. 5., unveränd. Aufl. Berlin: Akademie-Verlag, 1983.
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