Beireis, Gottfried Christoph

(* 02.03.1730 Mühlhausen/Thüringen; † 12.09.1809 Helmstedt), Prof. der Chemie, der Medizin und Dichter.
Nach dem frühzeitigen Tod des Vaters studierte B. zunächst Theologie, wandte sich dann aber dem Studium des Rechts zu, was ihn auf den Weg zum Polyhistor verhalf. Daraufhin studierte er Medizin. 1754 übersiedelte B. nach Helmstedt, wo er noch vor der Promotion 1759 zum Professor der Physik ernannt wurde. Weitere Lehrstühle, u. a. der Medizin (1762) und der Chemie, folgten. 1803 ernannte ihn Carl II., Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, zu seinem Leibarzt.

Der Unterhalt eines eigenen Laboratoriums, die umfassenden chemischen Kenntnisse und seine Schaudemonstrationen brachten ihm bald den Ruf ein, die > Goldmacherei erlernt zu haben. So wollten sich Mitglieder der > Rosenkreuzer und andere Esoteriker von ihm in die experimentelle > Alchemie einführen lassen, was er jedoch ablehnte. Den Ursprung seines Reichtums vermutete man ganz allgemein u.a. in der Weiterentwicklung von Färbeverfahren. 1805 besuchte sogar > Goethe den geheimnisumwitterten „Magus von Helmstedt“.
B. betätigte sich übrigens auch als Dichter. Sein wissenschaftlicher Ruf hält sich in Grenzen. Seine Gedenktafel ist im Helmstedter Stadtarchiv zu finden.

Lit.: Nachrichten über Gottfried Christoph Beireis, Professor zu Helmstedt von 1759 bis 1809/ges. durch Carl von Heister. Berlin: Nicolai, 1860; Merbach, Paul Alfred: Gottfried Christoph Beireis. Mühlhausen i. Th.: Verlag des Altertumsvereins, 1930; Kopp, Hermann: Die Alchemie bis zum letzten Viertel des 18. Jahrhunderts. Hildesheim: Olms, 1962; Gmelin, Johann Friedrich: Geschichte der Chemie: seit dem Wiederaufleben der Wissenschaften bis an das Ende des 18. Jahrhunderts. Hildesheim: Olms, 1965; Lyrik in Helmstedt/Hrsg.: Rudolf Kleinert. Mit Förderung der Stadt Helmstedt. Helmstedt, 1985, Teil II.
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