Baquet

Runder Holzbottich, Zuber, der um 1780 von einem Freund Franz Anton > Mesmers entwickelt wurde. Mesmer empfahl anfangs, in das Innere eines Holzfasses eine Anzahl Glasflaschen mit magnetisiertem Wasser konzentrisch, mit der Mündung nach innen, zu legen und mit Wasser und Eisenfeil zu überschütten. Das Fass wurde mit einem Deckel mit zahlreichen Löchern verschlossen, durch die Eisenstäbe mit einem in der Mitte sämtlicher Flaschen eingesteckten Eisenstab verbunden waren. Durch das Anfassen dieser Stäbe konnten sich die um das B. sitzenden Patienten eine Dosis „magnetischen Fluids“ zukommen lassen, das vom B. generiert wurde, während jemand auf einem Klavier spielte. Die Patienten zeigten dabei des öfteren Symptome von Konvulsionen, Schreie, unkontrolliertes Gelächter und Erbrechen. Diese Zustände nannte man Krisen, die als Zeichen dafür gewertet wurden, dass der Heilungsprozess begonnen hatte.
1784 ließ die französische Regierung das Phänomen des > Mesmerismus und die Ereignisse um das B. durch die Medizinische Fakultät und die Königliche Medizinische Gesellschaft untersuchen. Die Kommission, unter Vorsitz des auf Besuch weilenden Amerikaners Benjamin Franklin, verneinte die Existenz jedweden magischen Fluidums. Die Aussagen der Kommission veranlassten Michael A. > Thouret, sich mit dem > Animalischen Magnetismus zu befassen. Er kam dabei auf die Idee, dass das mesmerische Phänomen nicht von einem Ferro-Magnetismus ausgelöst werde, sondern mit einer dem lebenden Organismus inhärenten Kraft zu tun habe. Auf das hin ersetzte Marquis de > Puységur 1785 das B. durch einen Baum, den er magnetisierte. Die Patienten wurden mit diesem durch Seile anstatt durch Eisenstäbe in Verbindung gebracht. Im gleichen Jahr errichtete ein gewisser Dr. Bell eine ähnliche Institution in England, wobei er einen großen Eichenzuber verwendete.

Lit.: Franz Anton Mesmer und die Geschichte des Mesmerismus: Beiträge zum internationalen wissenschaftlichen Symposion anlässlich des 250. Geburtstages von Mesmer, 10. bis 13. Mai 1984 in Meersburg/Im Auftrag des Instituts für Geschichte der Medizin der Universität Freiburg und der Stadt Meersburg. Stuttgart: Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH, 1985; Wolters, Gereon (Hg.): Franz Anton Mesmer und der Mesmerismus: Wissenschaft, Scharlatanerie, Poesie. Konstanz: Univ.-Verl. Konstanz, 1988; Williams, William F. (Hg.): Encyclopedia of Pseudoscience. Chicago; London: Fitzroy Dearborn Publishers, 2000.
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