Balneum Mariae

Lat., „Marienbad“, das angeblich von der Alchemistin > Maria Judaica erfundene Wasserbad, in dem chemische Substanzen bis zu 1000 C° erhitzt werden können. Der Begriff „Marienbad“ findet sich in alten Büchern sehr häufig. So spricht man in Frankreich noch heute vom bain marie. Es handelt sich dabei um die Destillation in einem doppelwandigen Gefäß zur langsamen und gleichmäßigen Erwärmung von Substanzen, wobei das Wasser in der Regel bis knapp unter den Siedepunkt erhitzt wird. In älteren Werken, wie Teichmayers Institutiones chemiae (Jena, 1729), scheint das B. unter der Abkürzung „MB“, das Dampfbad (balneum vaporis) unter „VB“ auf.

Lit.: Teichmeyerus, Hermannus Fridericus: Hermanni Friderici Teichmeyeri, D. … Institutiones Medicinae Legalis Vel Forensis: In Quibus Praecipuae Materiae Civiles, Criminales Et Consistoriales, Secundum Principia Medicorum Decidendae, Ex Recentissimis Atque Optimis Eorum Hypothesibus Erutae, Traduntur, In Usum Auditorii Sui; Cum Indicibus. Jenae: Bielckius, 1723; Ludolfus, Hieronymus von: darin gezeiget wird: I.) Eine herrliche Verbesserung der bishero üblichen Tincturae Antimonii … II.) Ein ächtes Arcanum Tartari zu bereiten. III.) Wie ohne Kosten ein reines Sal Alcali Fixum … zu verfertigen, und wie ein Balneum Mariae umsonst unterhalten werden könne/Mit einem hierzu nöthigen Kupfer versehen, und alles aus gnugsamen Chymischen und Physicalischen Gründen bewiesen von Hieronymo Ludolfo, Philos. Et Medic. Doct., Facult. Philos. Assess. Extr. Et Profess. Publ. Itemque Practico Erford. Erfurt: Jungnicolischer Buchladen, 1743.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.