Baldinucci, Antonius

(*19.06.1661 Florenz, † 07.11.1717 Pofi), selig (13.04.1893, Fest: 7. November). B. trat 1681 in Rom in die Gesellschaft Jesu ein mit dem besonderen Wunsch, in die Mission geschickt zu werden. Der Orden bestimmte ihn aber für die Volksmission und so predigte er 448 Volksmissionen. Bei der letzten Mission in Pofi in den Sabinerbergen brach er erschöpft zusammen und starb wenige Tage später an einem heftigen Fieber.
Sein missionarischer Dienst war sehr erfolgreich und von außergewöhnlichen Begebenheiten begleitet, die er dem Gemälde „Maria, Zuflucht der Sünder“ zuschrieb, das er bei seinen Missionen stets mit sich führte. So bezeugt der Bischof von Cittaducale, Petrus Jacobus Pichius, dass er mehrere Male gesehen habe, wie B. mit bloßen Händen eine Menge von Vipern fing, die unter den Stufen zum alten Palast des Herzogs von Parma zum Vorschein kamen, wenn er dort predigen oder Gottesdienst halten wollte. Auch Don Petrus Cavalloni berichtet, dass bei der Predigt von B. auf dem Stadtplatz von Ortona das Volk unruhig wurde, weil zwischen den Frauen eine dicke, lange Viper schlängelte. Auf B.s Befehl hin verschwand sie.

Zudem soll er die Gabe der Herzenskenntnis besessen haben, sodass er in der Beichte den Pönitenten deren Sünden und andere Handlungen aufdeckte. Eidesstattlich bezeugt ist das Fallen der Blätter von jenem Baum, unter dem er in der Predigt gesagt hatte: „Wisst ihr, mein Volk, wie die Seelen in die Hölle stürzen? So wie von diesem Baum die Blätter fallen.“

Lit.: Galluzzi, Francesco Maria: Vita del venerabile Servo di Dio P. Antonio Baldinucci della Compagnia di Gesù Missionario. In questa seconda impressione corretta. Roma, 1736; Schamoni, Wilhelm: Charismatische Heilige: besondere Gnadengaben bei Heiligen nach Zeugenaussagen aus Heiligsprechungsakten. Stein am Rhein: Christiana, 1989.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.