Autosuggestion

Griech. autós, selbst; lat. suggerere, eingeben; Selbstsuggestion, Selbstbeeinflussung. Gewollte wie ungewollte Umformung von seelischen Vorgängen, Einsichten, Verhaltensformen und körperlichen Reaktionen durch affektive Wünsche, Erwartungen, Ängste und Sorgen, wobei es im Einzelnen zu Fehlentscheidungen, aber auch zu einer Gesamtstimmung in Fröhlichkeit und Hoffnung einschließlich körperlicher Begleiterscheinungen (über das vegetative Nervensystem), wie Entspannung, Somatisationen und sogar Heilungen, kommen kann. Daher wird Autosuggestion auch zur psychotherapeutischen Behandlung verwendet. Der französische Apotheker Emile > Coué (1857-1926) erkannte beim Einsatz von > Hypnose, dass der hypnotische Erfolg nicht von der Tiefe des Schlafes abhing, sondern lediglich von der Bereitschaft und dem Willen, gesund zu werden. Jeder Gedanke ist bestrebt, Wirklichkeit zu werden und die Einbildungskraft, die Fähigkeit, sich etwas glauben zu machen, ist die bedeutendste Eigenschaft in uns, nicht der Wille. So genügt es in manchen Fällen schon, sich oft genug einzureden, dass man gesund ist, um sich gesund zu fühlen. > Suggestion, > Autogenes Training, > Hypnose, > Trance, > Yoga.

Lit.: Driesch, Hans: Grundprobleme der Psychologie: ihre Krisis in der Gegenwart. Leipzig: Emmanuel Reinicke, 1926; Baudouin, Charles: Suggestion und Autosuggestion. Basel; Stuttgart: Schwabe & Co., 1972; Coué, Emile: Mentaltraining und Autosuggestion: das Unbewusste in uns selbst und wie wir lernen, es sinnvoll zu nutzen. Aus dem Franz. übers. von Anette Holzwarth. Zürich: Oesch, 1998.
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