Aufnahme Mariens in den Himmel

Maria Himmelfahrt, in der katholischen Kirche die vierte und letzte auf Maria bezogene Glaubenslehre (Dogma), die besagt, dass Maria am Ende ihres Lebens mit Leib und Seele in den Himmel aufgenommen wurde. Die Lehre taucht zuerst in verschiedenen neutestamentlichen > Apokryphen des 4. Jhs. auf und wurde aufgrund der Aussagekraft einer Passage bei Pseudo-Dyonysios im 7. Jh. von orthodoxen Kreisen übernommen. Pius XII. verkündete dann in seiner Apostolischen Konstitution Munificentissimus Deus vom 1. Nov. 1950: „Es ist von Gott geoffenbarte Glaubenslehre, dass die Unbefleckte Gottesgebärerin und immerwährende Jungfrau Maria nach Vollendung des irdischen Lebenslaufes mit Leib und Seele in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen wurde.“ Diese Lehräußerung hat vielfache Kritik hervorgerufen, besagt sie doch, dass Maria nicht der Verwesung anheimgefallen ist, sondern am Ende ihres Lebens auch dem Leibe nach verherrlicht wurde. Man spricht daher auch nicht vom Tod, sondern von der Dormitio, dem Entschlafen Mariens. Ihr Leib wurde im Entschlafen in den > Auferstehungsleib verwandelt.

Lit.: Die sonnenbekleidete Frau: d. leibl. Aufnahme Marias in d. Himmel, Überwindung d. Todes durch d. Gnade/Hrsg.: German Rovira. [Autoren: Udo-Volkmar Brederecke …]. Kevelaer: Butzon und Bercker, 1986; Denzinger, Heinrich: Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen. Hgg. von Peter Hünermann. Freiburg i.Br.: Herder, 392001.
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