Aufmerksamkeit

Das Ausrichten des Bewusstseins auf bestimmte Wahrnehmungsinhalte, wozu eine erhöhte Wachheit und eine aktive Auffassungsbereitschaft erforderlich sind. Eine andauernde erhöhte Aufmerksamkeitshaltung nach außen kann aber auch zur Verminderung bis zum Verlust der Innenschau führen und so die Pflege des Selbst gefährden. Daher ist A. nur punkthaft nach außen und ansonsten nach innen zu richten, um die eigenen Gefühls-, Denk-, Handlungs- und Verhaltensmuster wahrzunehmen und zu gestalten. Spiritistische und esoterische Schulen betonen die Möglichkeit, die A. auf sein eigenes „Aufmerksam-Sein“ zu richten, um so das Bewusstsein zu erweitern. Die Aufmerksamkeit nach innen muss jedoch offen bleiben für Eingebungen und Inspirationen und sich dabei stets wieder nach außen wenden, um nicht die Realitätskontrolle zu verlieren und vom Innenraum nicht eingeschlossen zu werden, sei es durch habituelle Isolation oder durch psychotische Einkapselung.

Lit.: Resch, Andreas: Veränderte Bewusstseinszustände: Träume, Trance, Ekstase. Innsbruck: Resch, 1990; Gadenne, Volker: Bewusstsein, Kognition und Gehirn: Einführung in die Psychologie des Bewusstseins. Bern u.a.: Huber, 1996.
Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.