Astanga-Yoga

Sanskr. asta, acht; anga, Glied, achtgliedriger Yogapfad. > Pantanjali (lebte zwischen 400 v. Chr. und 200 n. Chr.), der Begründer des klassischen Yoga, führte einen acht­stufigen Pfad des Yoga ein: 1. > Yama (nicht töten, lügen, stehlen, unkeusch leben und keine Geschenke annehmen), 2. > Niyama (Läuterung, Kräftigung, Fe­stigung, Härtung, Leichtmachung, Wahrnehmung – mit Hilfe der Medita­tion – und Isolation = Versenkung), 3. > Asana (Stellungen und Posituren. Dazu gehören auch die > Mudras, die ein wichtiges Hilfsmittel bei der Atem­gymnastik sind), 4. > Pranayama (Anhalten des Atems), 5. > Pratyahara (Zurück­ziehen der Sinne von den Sinnesobjek­ten), 6. > Dharana (Festlegung des Denk­organs oder Konzentration), 7. > Dhyana (Meditation), 8. > Samadhi (Versenkung oder Trance).
Die ersten vier Stufen werden auch als > Hatha-Yoga bezeichnet.

In neuerer Deutung spricht man von den acht Gliedern des Yogaweges und bezieht diese auf den Körper und das Bewusstsein. Wie das Verhalten eines Teils des Körpers sich auf den ganzen Körper auswirkt, so erstreckt sich das Bewusstsein von einem Yogaglied auf den ganzen Kreis der Yogaglieder.

Lit.: Handbuch Religiöse Gemeinschaften. 4., völlig überarb. u. erw. Aufl. Gütersloh: Gütersloher Verlagshaus, 1978; Die Wege des Yoga: die Grundgedanken der großen Schulen der Yoga-Tradition; eine Einführung durch westliche Yoga-Lehrer/mit Beitr. von Jacques Blache … [Einzig berecht. Übers. aus dem Franz. von Anna und Manuel Trökes]. München: Barth, 1990.
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