Aschner-Methode

Benannt nach dem Arzt Bernhard Aschner (1883-1960), ist ein Synonym für > Humoraltherapie, die 13 konstitutions- bzw. humoralpathologisch orientierte Verfahren umfasst. Diese Methoden sind vorwiegend der > Humoralmedizin der antiken hippokratischen Schule entnommen. Sie fußen auf dem Modell der > Säftelehre, die Krankheit als fehlerhafte Zusammensetzung (Dyskrasie) der vier Kardinalsäfte Blut, Schleim, gelbe und schwarze Galle interpretiert. Die Verfahren sollen eine Verstärkung der Ausscheidungs- und Entgiftungsorgane, eine Stoffwechselentlastung, eine vegetative und immunologische Umstimmung, die Reinigung von Blut, Lymphe und Extrazellulärflüssigkeit sowie eine reflexiv bedingte Schmerzlinderung hervorrufen.
Folgende Verfahren werden als A.-M. eingesetzt:

Ausscheidung über die Haut: Schröpfen, Cantharidinpflaster, Baunscheidt-Verfahren, hautrötende Mittel.
Ausleitung über den Darm: Einläufe, Colon-Hydrotherapie, Glauber-Salz, Rizinusöl.
Diruresesteigerung durch vermehrtes Trinken, Phytotherapeutika und Diätetik.
Diaphoretische Verfahren: Hautatmung, Sauna, schweißtreibende Tees, Schwitzpackungen.
Blutentziehende Verfahren: durch Aderlass, Blutegel, Menstruationssteigerung usw.

Bei lebensbedrohlichen Erkrankungen sowie bei gleichzeitiger Kortikoid- und Zytostatikatherapie sind diese Verfahren nicht angezeigt.

W.: Lehrbuch der Konstitutionstherapie: Technik der Allgemeinbehandlungsmethoden; mit zahlreichen Beispielen aus der Praxis. Stuttgart: Hippokrates, 2000.
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