Arnika

Arnica montana L., Gebirge liebender Korbblütler, der gelegentlich auch in Heide- und Moorwiesen und lichten Nadelwäldern vorkommt. Die heute äußerst geschätzte, intensiv gelb blühende Heilpflanze, die süßlich-würzig duftendes A.-Öl enthält, war der Antike und auch bedeutenden deutschen Pflanzenkundigen aus dem 16. Jh., wie Brunfels, Bock und Fuchs, anscheinend unbekannt, soll aber eine lange germanische Tradition haben (Becker; Müller-Ebeling, 21; Schöpf). Die goldgelb glänzenden Blüten der A. trugen ihr den Beinamen Goldbloom ein, der brennende Geschmack ihrer Wurzel sorgte für die Bezeichnung Feuerblume und vielleicht auch Düwelsblome, während ihre heilenden Kräfte für den Namen Engelwurz Pate gestanden haben dürften.
Wie bei vielen wirkkräftigen Heilpflanzen ist auch bei der A. eine starke Ambivalenz in der Einschätzung der Pflanze zu erkennen, was nicht zuletzt aus den weiteren Bezeichnungen Bergwohlverlei, Wolferley, Wolfsblom, Wolfsgelb und Wolfsauge hervorgeht. Im Volksmund hieß die Pflanze ferner Mutterkraut, da sie bei Geburten herangezogen wurde. Heute wird die antiseptisch, entzündungshemmend und regenerierend wirkende A. vor allem bei Blutergüssen, Quetschungen, Verstauchungen und Gelenksentzündungen äußerst erfolgreich eingesetzt.
Die der > Freya geweihte A. gehört weiters zu den Zauberpflanzen, denen die Kraft zugeschrieben wird, schlechtes Wetter zu vertreiben und vor Blitz und Donner zu schützen, weshalb sie auch den Namen Dunderblume trägt (vgl. Marzell, 403). Ebenso soll sie antidämonisch wirken und insbesondere den > Bilwisschnitter oder Bilmesschneider (> Bilwis), einen Korndämon, vertreiben (Müller-Ebeling, 21).

Lit.: Marzell, Heinrich: Wörterbuch der deutschen Pflanzennamen, Bd. 1. Leipzig: Hirzel, 1943; Schöpf, Hans: Zauberkräuter. Graz: ADEVA, 1986; Werner, Helmut: Lexikon der Esoterik. Wiesbaden: Fourier, 1991; Becker, Udo: Lexikon der Symbole. Freiburg: Herder, 1998; Müller-Ebeling, Claudia u.a.: Hexenmedizin. Aarau, CH: AT, ²1999.
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