Pseudonym von José Pedro de Freitas (1918-1971), des bekanntesten brasilianischen Heilers. Er wurde in Minas Gerais in Brasilien geboren, besuchte nur vier Jahre lang die Schule, erlernte keinen Beruf, sondern betätigte sich zunächst als Landarbeiter. Mit 30 Jahren litt er unter Depressionen, zu deren Begleiterscheinungen Alpträume, Schlafwandeln und Sprechen im Schlaf gehörten. Der Spiritist, den er aufsuchte, glaubte, er sei von einem Geist besessen. A. betätigte sich daraufhin als Heiler. Seine Karriere begann, als er einen ortsansässigen Politiker erfolgreich von einem angeblich nicht operablen Lungentumor heilte. A. arbeitete dann in einer Klinik in Belo Horizone, wo ihn täglich an die 300 Patienten aufsuchten. Für seine Operationen, die ohne Betäubung erfolgten, verwendete er ein Federmesser. Die Patienten waren aber schmerzfrei, die Wunden bluteten nicht. A. operierte mit sicherer Hand, ohne richtig hinzusehen, und im Gespräch mit anderen Patienten. Dabei behauptete er, dass es die Stimme des vor langer Zeit verstorbenen deutschen Arztes Adolf Fritz sei, der Medizin studiert, aber nie ein Examen abgelegt habe, die ihn führe.
Dr. Mauro Godoy, der Direktor des Städtischen Krankenhauses von Congonhas do Campo (Bundesstaat Mina Gerais), sagte: „Vom ärztlichen Standpunkt bin ich ein großer Bewunderer seiner manuellen und intuitiven Kunst. Ich bin imstande, eine Staroperation in etwa 20 Minuten auszuführen, Arigó aber hat die gleiche Operation vor meinen Augen in 2 Minuten tadellos gemacht. Er hat dazu ohne nachteilige Folgen ein unsteriles Taschenmesser verwendet.“ (Stelter, 134)
Selbst der Arzt und Parapsychologe Henry Puharich, der sich selbst einer Tumoroperation am Arm unterzog, die nur fünf Sekunden dauerte, wurde von seinen Fähigkeiten überzeugt. Auf die Frage, wie er zu seinen Diagnosen komme, sagte A., dass er einfach auf eine Stimme in seinem rechten Ohr höre und wiederhole, was sie sagte. Sie habe immer recht. A. arbeitete 20 Jahre als Heiler, oft für sehr prominente Persönlichkeiten, ohne dass ihm je eine Fehldiagnose oder Fehlbehandlung nachgewiesen werden konnte.
Trotzdem wurde er wegen Kurspfuscherei zu zehn Monaten Haft verurteilt, brauchte die Zeit aber nicht abzusitzen, weil sich namhafte Personen, die ihm viel zu verdanken hatten, für seine vorzeitige Entlassung einsetzten. Er musste zwar 1964 seine Operationen einstellen, beriet jedoch weiterhin alle, die sich an ihn wandten. A. starb 1971 an den Folgen eines Autounfalls.
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