Lat. apotheca, abgeleitet vom griech. apotheke, Aufbewahrungsort), bezeichnet zunächst eine dauerhafte Ablage für alle möglichen Güter. So findet sich beim Agrarschriftsteller Columella (1. Jh.) die Bezeichnung apotheca vinorum (Weinlager). Apotheke als Medizinalanstalt gibt es hingegen erst seit 1241, dem Jahr der Geburtsstunde des Apothekerberufs. Der Staufenkaiser Friedrich II (1194-1250) erlässt 1241 eine Medizinalordnung, die erstmals eine Trennung von Apotheker und Arzt gesetzlich vorschreibt. Ursprünglich nur für das Königreich Sizilien gedacht, wird sie zum Vorbild für die Apothekenordnungen in ganz Europa. Früher hat der Arzt die Heilmittel verabreicht.
Anders steht es mit der personalisierten Form, dem apothecarius, der zunächst auf dem Konzil von Karthago unter Papst Julius I. (337-352) als apothecarius vel ratiocinator (oder Rechnungsprüfer) erwähnt wird, wobei apothecarius bei Augustinus (354-430) und im Codex Justinianus (um 550) als Lagerdiener (oder Verwalter) identifiziert werden kann. Doch bereits ab dem 6. Jh. bezeichnet man in Italien mit apothecarius auch den Gewürz- und Kräuterhändler. Vom frühen Mittelalter an zogen dann italienische Hausierer nach allen Ländern und verkauften unter anderem Heilwurzeln, Granatäpfel (gegen Fieber), Theriak, Balsame usw.
Auch das mittelalterliche Apothekeninventar entsprach den volksmedizinischen Ansprüchen; man kaufte dort gepulverte Edelsteine, gedörrte Kröten und gebrannte Maulwürfe, Elensklauen, Wolfsherz und -galle, Viehmist, Hirsch- und Bocksblut, Krebsaugen, Schlangen- und Mückenfett, geraspelte Menschenschädel, ägyptische Mumienteile, das Blut und Fett Hingerichteter u. Ä. (Lambert).
Mit dem Einsetzen der modernen naturwissenschaftlichen Medizin und Pharmakologie wurde A. zur Pharmazie, wenngleich im deutschen Sprachraum der Name „Apotheke“ weitgehend erhalten blieb und neuerdings auch wieder volksmedizinische Produkte anbietet, um am Wellnesskuchen mitzunaschen.
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