Antroposophische Gesellschaft

Gegründet von Rudolf > Steiner (1861-1925), versteht sich als eine Gemeinschaft von Menschen, die überzeugt sind, dass die Aufgaben von Gegenwart und Zukunft nur durch eine spirituelle Vertiefung des Lebens gelöst werden können. Die A. ging aus der > Theosophischen Gesellschaft (TG), insbesondere der Deutschen Sektion, hervor, nachdem Steiner, der bis zu diesem Zeitpunkt als Generalsekretär der Deutschen Sektion der TG fungiert hatte, aufgrund gravierender Differenzen um die Interpretation von Christus und Christentum aus der Theosophischen Gesellschaft ausgeschlossen worden war. Der eigentliche Bruch fand bereits 1911 statt. Die endgültige Trennung erfolgte am 2. Februar 1913 und die Deutsche Sektion der Adyar-TG nannte sich fortan Anthroposophische Gesellschaft.
Die Zerstörung des ersten Goetheanums in Dornach, Schweiz, in der Silvesternacht 1922, wenngleich durch bösartige Brandstiftung von Gegnern verursacht, war u.a. fast ein Symbol für den desolaten Zustand der damaligen Gesellschaft, der eine Neugründung erforderlich machte.
So wurde anlässlich der Tagung zu Weihnachten, 24. Dezember 1923 bis 1. Januar 1924, durch Rudolf Steiner und die bei der Tagung Anwesenden, in Anknüpfung an die am 28. Dezember 1912 in Köln gegründete Anthroposophische Gesellschaft die Anthroposophische Gesellschaft, auch Allgemeine Athroposophische Gesellschaft genannt, mit Sitz in Dornach, neu gegründet. Diese hütet, pflegt und führt seither Steiners Werk weiter. Steiner wurde Mitglied und übernahm selbst den Vorsitz.
Die gegenwärtige Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft hat ihren Sitz weiterhin in Dornach und wird aus den einzelnen Landesgesellschaften gebildet, die wiederum aus den autonomen Arbeitszentren hervorgehen. Ihre Lehre ist die > Anthroposophie.

Lit.: Allgemeine Anthroposophische Gesellschaft: Jahresbericht. Dornach: Allgem. Anthroposophische Ges., 2000; Mackay, Paul: Die Anthroposophische Gesellschaft als Michael-Gemeinschaft: vom „Wir“ im Grundsteinspruch. Dornach: Verl. am Goetheanum, 2002.
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