Anker

Lat. ancora, griech. ankyra, der eiserne Haken zum Festmachen der Schiffe wurde über die Römer bekannt. In der Antike war der A. Attribut verschiedener Meeresgottheiten, vor allem > Neptuns. Da der A. bei Sturm den einzigen Halt des Schiffes bedeutet, ist er Symbol der Hoffnung; als solches finden wir ihn auch in Hebr. 6, 18ff. Im Christentum wurde er zudem noch zum Sinnbild des Glaubens als Verankerung mit Gott. Zur Zeit der Christenverfolgungen war der A. mit dem Querbalken unter dem Ring auch ein heimliches Zeichen für das Kreuz. Seit Beginn des 3. Jhs. findet er sich auf von Christen benutzten Siegelringen, Gemmen sowie auf christlichen Grabinschriften. Der A. wird sehr oft mit Fischdarstellungen verbunden. Im Mittelalter verschwand die A.-Symbolik, um im 15. Jh. wieder aufzutauchen, besonders in Verbindung mit der Spes, der Hoffnung. Diese Symbolik wurde dann vom 17. bis zum 19. Jh. zum alleinstehenden Motiv in der Grabmalkunst. Bei den Reformierten gilt der A. als Symbol der Kirche. Das Ankerkreuz dient in verschiedenen Abwandlungen auch als Wappen, meist christlicher Vereinigungen, oder bildet als Wappenteil eine Brücke zur Heraldik.

Lit.: Dictionnaire d’archéologie chrétienne et de liturgie/hg. von F. Cabrol und H. Leclercq. Paris: Letouzey, 1907-1953; Kennedy, Ch.: Early Christians and the Anchor, Biblical Archaeologist 38 (1975); Schwarz-Winklhofer, I./Biedermann, H. (Hg.): Das Buch der Zeichen und Symbole. 3., verb. u. verm. Aufl. Graz: Verlag für Sammler, 1990.
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