Angela della Pace

Domenikaner-Terziarin (1610-1662). Im neunten Lebensjahr ging A. mit einer ihrer Freundinnen in die Kirche und kniete sich allein in der Kapelle des hl. Franziskus zum Beten hin. Sie sah die Wundmale des Heiligen und fing in ihrer Kindeseinfalt an, mit ihm zu sprechen. Da kam eine Gestalt auf sie zu und prägte ihr die Male ein. Sie fiel vor Schmerzen, von Licht umgeben, zu Boden. So verharrte sie, bis abends die Freundin vorbeikam. Als Angela nicht reagierte, rief sie Leute herbei, die sie in das Elternhaus brachten. Die Ärzte stellten an Händen und Füßen sowie an der Seite blutende Wunden fest. Sie verabreichten ihr Mittel, um sie wieder zu sich zu bringen, doch vergebens. Sie blieb 8 Tage in diesem Zustand. Als sie erwachte, sagte sie, dass die Ärzte ihr nicht helfen könnten. Zwei Jahre blieb sie noch im Bett und wurde dann plötzlich wieder gesund. Mit 12 Jahren trat Angela in ein Kloster ein, verließ dieses aber nach kurzer Zeit wieder und wurde mit 25 Jahren in ein anderes Kloster aufgenommen.
Nach einiger Zeit sah sie in einer Vision, wie der Herr ihr die Leidenswerkzeuge ins Herz legte, woraufhin sie neuerlich wie tot zu Boden fiel und anschließend mehrere Tage mit starken Schmerzen an den Stigmenstellen bewegungslos darniederlag. 1634 erlebte sie die Durchbohrung des Herzens, gefolgt von einer dreitägigen Ohnmacht. Von da an hatte sie eine Wunde an der Seite, die stark blutete und viele Jahre bestand, sich dann für drei Jahre schloss, erneut aufbrach und an Freitagen wie Festtagen ein wenig blutete. Auf Befehl des Beichtvaters schloss sich die Wunde, doch blieb eine Narbe bis zu ihrem präzise vorhergesagten Todestag, dem 21. Oktober 1662.

Lit.: Marchese, Domenico Maria: Sagro diario domenicano… Napoli: G. Fasulo, 1668 – 1681; Görres, Joseph von: Die christliche Mystik. Unveränd. Abdruck der im Verlag G.J. Manz, München/Regensburg, erschienenen Neuauflage. 2. Bd. Graz: ADEVA, 1960.
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