Anaximenes

A. (zwischen 585 und 528-525), ionischer Naturphilosoph aus Milet. Von seinen Schriften sind nur wenige Zeilen erhalten. A. setzte die von > Thales und > Anaximander gemachten Vorstellungen über die Zusammensetzung der Welt fort und sah den Ursprung und Urgrund aller Dinge in der nicht nur als Element, sondern zugleich als lebensspendendes, dynamisches, seelisches und sogar göttliches Prinzip verstandenen Luft. Aus ihr entstehen durch Verdünnung Feuer und durch Verdichtung zunächst Wind, dann Wolken, Wasser, Erde und schließlich Steine. Die qualitativen Differenzierungen wie die Entstehung der Lebewesen führt er auf eine Rotation, gefolgt von Verdünnung und Verdichtung zurück. Die Gestirne, auch die Erde, haben die Form von auf der Luft schwimmenden Scheiben und bewegen sich um die Erde herum.

Lit.: Diels, Hermann: Die Fragmente der Vorsokratiker. Nach d. von Walther Kranz hg. Aufl. Mit Einführungen und Bibliographien von Gert Plamböck. Reinbek b. Hamburg: Rowohlt, 1963; Hölsher, Uvo: Anfängliches Fragen: Studien z. frühen griech. Philosophie. Göttingen: Vandenhoeck u. Ruprecht, 1968; Röd, Wolfgang: Von Thales bis Demokrit. 2., überarb. und erw. Aufl. München: Beck, 1988.
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